Huizing, Klaas
Schluss mit Sünde! Warum wir eine neue Reformation brauchen
Buch

Eine kluge Abrechnung mit der Sündenverbiestertheit der Theologie.


Rezension

Die Wissensgeschichte ist laut Huizing eine Wellenbewegung von Wucherung und Verdichtung. Immer wieder gibt es Reduktionskünstler, die das Wissen konzentrieren. Die Reformationsgeschichte ist eine solche Verschlankung. Aber Huizing hinterfragt das sündenverbiesterte Menschenbild Luthers, er zeigt weiter, dass die Sünden-Theologie des Jahrhundert-Theologen Karl Barth ein gigantischer Emanzipations- und Autonomiehemmer war. An der Kain-und-Abel-Geschichte verdeutlicht er eine andere Lesart: Es geht nicht um den Sündenfall, sondern um den Zusammenhang von Scham und Schuld, aus dem Gott als "Weisheitslehrer" einen Ausweg weisen will. Und Jesus Christus ist die Personifizierung dieser Weisheit. Dann testet er die neue Form evangelischer Freiheit vor dem Hintergrund unserer neoliberalen Gesellschaft, die unbegrenzte Optionen für Optimierungen und Glücksversprechen anbietet. Kurz: Der Autor versteht es, Großes in kleine Bücher zu packen.

Wenn es ein Buch gibt, dass sich für theologische Gesprächskreise eignet, dann dieses hier.

Rezensent: Volker Dettmar


Personen: Huizing, Klaas

Schlagwörter: Theologie Emanzipation Sünde Weisheit

Huizing, Klaas:
Schluss mit Sünde! : Warum wir eine neue Reformation brauchen / Klaas Huizing. - Hamburg : Kreuz, 2017. - 125 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-946905-08-0 geb. : EUR 15.00

Zugangsnummer: 2014/5473
Glaubenslehre - Signatur: Cd 1 Hui - Buch