Kommissar Lauri Hanhivaara gehört zu den skandinavischen Kommissaren, die rational und intuitiv zugleich ermitteln. Die Mischung aus erlittenen Schicksalsschlägen, Bissigkeit und Menschlichkeit machen diesen Kommissar sympathisch.
Rezension
Mit dem Kellner Asko Mertanen portraitiert Pentti Kirstilä eine psychologisch interessante Gestalt. Unter dem Titel "große Verschwörung" sieht Mertanen, wie sich die Gesellschaft in eine formlose Masse verändert und immer mehr Dinge schief laufen. Er fühlt sich durch sich selbst auserwählt, durch die Erschießung des finnischen Präsidenten die Verschwörung aufzudecken. Er hat eine Geliebte, die Zeugin seiner Tat werden soll, sonst hat er kein soziales Netz. Niemand weiß so richtig, wer er ist. Er ist Waffennarr und schießt perfekt. Auf seinem Auto bekennt er: "Du willst kein Feldherr, Senator oder Konsul sein, sondern ein freier Mensch. Der einzige Weg zu diesem Ziel ist die Verachtung all dessen, was nicht in unserer Macht liegt." Durch Zufall erschießt er seine Bekannte, als er sich mit einer Probetötung auf sein Attentat vorbereitet. Dem größenwahnsinnigen Mertanen steht Kommissar Hanhivaara gegenüber, der in ein Ermittlungsteam eingebunden ist. Hanhivaaras Vernunft und Intuition finden Mertanen. Aber Handlungsketten, die eigentlich logisch sind, werden durch andere Bedingungen beeinflusst. Diese Form von Ohnmacht bekommt Hanhivaara zu spüren.
Ein Roman, der die dunklen Seiten der Gesellschaft und die Irrwege einsamer Individuen aufzeigt. Für LeserInnen mit Vorliebe für skandinavische Krimis.Rezensent: Martin Schulz
Personen: Kirstilä, Pentti
Kirstilä, Pentti:
Schwarzer Frühling : Kriminalroman / Pentti Kirstilä. Dt. von Gabriele Schrey-Vasara. - 1. Aufl. - Dortmund : Grafit, 2006. - 283 S.; 20 cm. - Aus d. Finn.
ISBN 978-3-89425-651-7 geb. : EUR 17.90
978-3-15-010864-2.jpg - Signatur: 978-3-15-010864-2.jpg Kir - Buch