An fünf bekannten Literaten wird verdeutlicht, was es heißt, "Seelsorger und Leibsorger" zu sein.
Rezension
Die hier vorgestellten Männer haben ein Theologiestudium absolviert. Nur zwei blieben lebenslang im kirchlichen Dienst. Sie verstanden sich bei ihrer pastoralen Tätigkeit ebenso wie die drei, die den geistlichen Beruf nur zeitweise ausübten, als Seelsorger und Leibsorger. Aufmüpfige Querköpfe waren der katholische Pfarrer Hansjakob und der Gelehrte Vischer. Der eine, ein wahrhafter Verteidiger christlichen Glaubens, fühlte sich auch verantwortlich für die "sozialen und gemütlichen Bedürfnisse" seiner Pfarrkinder. Der andere, ein streitbarer Gelehrter, setzte sich für die gymnastischen Künste ein, damit sich kein "Schwächling die Finger im Reisbrei abbricht". Wie viel für Hebel in die Kompetenz des Pfarrers fiel, zeigt seine Erklärung zu der "Lust am Rauchen", Mörike erscheint als "Genie der Freundschaft", als passionierter Briefechreiber. Im einzigen Originalbeitrag geht es um Hauff, der wusste, dass Köche nicht nur für das leibliche Wohl, sondem auch für das seelische Gleichgewicht sorgen.
H. Bausinger, emeritierter Professor, Kenner Baden-Württembergs, schreibt souverän und kenntnisreich und den Portraitierten zugetan. Das Buch wird besonders seine Landsleute interessieren. Für den Eingenbesitz empfohlen.Rezensent: Irmgard Schmidt-Wieck
Personen: Bausinger, Hermann
Bausinger, Hermann:
Seelsorger und Leibsorger : Essays über Hebel, Hauff, Mörike, Vischer und Hansjakob / Hermann Bausinger. - Tübingen : Klöpfer & Meyer, 2009. - 136 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-940086-33-4 geb. : EUR 16.00
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