Canan und Sinem durchleben "eine seltsame Woche": Zwei junge Türkinnen werden in Frankfurt hautnah mit dem Kopftuchverbot für Lehrerinnen konfrontiert.
Rezension
Als Grundschülerinnen befreundet, entfremden sich Canan und Sinem in der Pubertät immer mehr, da Canan überzeugte Kopftuchträgerin ist, Sinem jedoch ihr "Seidenhaar" zeigen darf. Canan möchte Lehrerin werden. Im GL-Unterricht wird der in Hessen gerade verabschiedete Kopftuch-Erlass diskutiert. Dabei kommt es zwischen Sinem und Canan zu einer scharfen Auseinandersetzung, die Canan in die Defensive drängt. Am nächsten Morgen fehlt Canan in der Schule und wird polizeilich gesucht. - Eingebettet in einen handlungsreichen, spannenden Fast-Krimi lernt der Leser quasi als Insider eine unerwartete Bandbreite islamischer Lebensweise in Deutschland kennen und teilt am Ende die Auffassung der Protagonistinnen: Es darf im Glauben keinen Zwang geben. Gleichzeitig wird das Verhalten einiger Deutscher gegenüber Türkinnen bekannt.
Ein sehr empfehlenswertes Buch, das bei nichtmuslimischen Jugendlichen um Verstehen zwischen Türken und Nichttürken in Deutschland wirbt. Betroffene Muslima können lernen, ihre religiös-politische Position argumentativ zu vertreten oder auch zu verändern.Rezensent: Margot Rickers 11.04.07
Personen: Celik, Aygen-Sibel
Celik, Aygen-Sibel:
Seidenhaar / Aygen-Sibel Celik. - 1. Aufl. - Wien : Ueberreuter, 2007. - 143 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8000-5288-2 geb. : EUR 9.95
Buch