Ohne Prozess, ohne je ihre Kinder wiederzusehen, verschwand die Prinzessin von Hannover, Sophie Dorothea(1666-1726), in Ahlden.
Rezension
32 Jahre blieb sie in den Mauern des Schlosses an der Aller. Nie erfuhr sie, was mit ihrem Liebhaber, Graf Königsmark, geschah. Sorgfältig wurden alle Dokumente über beide vernichtet. Mit dem Lebensnotwendigen wurde sie gut versehen, die Bewegungsfreiheit jedoch begrenzt. Bittgesuche an die Tochter, Preußische Königin, den Sohn, König von England, und den Enkel, Friedrich Il. von Preußen, blieben unbeantwortet. Tante Lieselotte v. d. Pfalz : "Natürlich haben Männer Mätressen; Frauen haben brav zu sein!" Sophie-Dorotheas Hofdame erlitt eine ungleich härtete Haft - aber sie hatte Verwandte und ihr gelang eine dramatisch geschilderte Flucht. Schiller befasste sich mit der Prinzessin, und vielen Kolportageromanen diente sie als Sujet. Hier wird nun Tatsache an Tatsache gereiht, Vermutungen werden vorsichtig geäußert und eindringlich ein jahrzehntelanges Leben in kalten Mauern bei gähnender Langeweile geschildert.
Einige Abbildungen, Quellenverweis, guter Druck machen das Sachbuch auch für Laien gut lesbar. Die sachliche Auflistung der Tatsachen enthält genug Spannung.Rezensent: Waltraut Vieregge
Personen: Walter, Jürgen
Walter, Jürgen:
Sophie Dorothea Kurprinzessin von Hannover : Ein höfischer Skandal. Biografie / Jürgen Walter. - 1. Aufl. - Mühlacker : Stieglitz, 2006. - 244 S.: Ill.; 21 cm
ISBN 978-3-7987-0384-1 geb. : EUR 20.90
Biographie, Briefe, Tagebücher - Signatur: B Wal - Buch