Yesilöz, Yusuf
Soraja Roman
Buch

Die Geschichte zweier Menschen zwischen traditionellen Wertvorstellungen und ihrer Liebe, vom Leben mit zwei Heimaten und von der großen Sehnsucht nach Zugehörigkeit.


Rezension

Ferhad lebt seit 24 Jahren in der Schweiz. Das Land ist zu seinem Zuhause geworden und Anatolien ist keine Heimat mehr für ihn. Dennoch entschließt er sich kurz vor seinem fünfzigsten Geburtstag und immer noch ledig, zurück in die Türkei nach Ankara zu gehen. Ankara ist das Ziel, wo er glaubt Heimat zu finden und nicht mehr als Fremder zu sein. Soraja ist die Frau, die er immer noch liebt, obwohl er sie längst an einen anderen Mann verloren hat, weil er den traditionellen Vorstellungen der Eltern Sorajas nicht entsprach. Er war zu alt und nicht fromm. Während Ferhad in den letzten Tagen vor seiner Abreise Freunde und Bekannte besucht um sich von ihnen zu verabschieden, realisiert Soraja den drohenden Verlust und setzt alles daran noch einmal mit ihrem Geliebten zusammen zu kommen. Obwohl sie in ihrer Ehe unglücklich ist, kann sie als fromme Muslimin ihren ungeliebten Mann nicht verlassen. Ihr Leben ist ein fortdauernder Balanceakt zwischen türkischer, muslimischer Tradition und westlicher Moderne. Zurück in der Türkei trifft Ferhad in Ankara auf eine pulsierende Großstadt, die ihm nun Heimat werden soll. Ein schöner Roman über das Leben in Zerrissenheit zwischen zwei Welten und der Suche nach Zugehörigkeit. Die bildhafte Sprache des Autors macht den Roman zu einem wunderschönen Lesevergnügen.

Das Buch gibt auf hinreißende Weise einen Einblick in die traditionellen Wertvorstellungen türkischer Muslime. Auch kleineren Büchereien herzlichst empfohlen.

Rezensent: Sophie Jünemann


Personen: Yesilöz, Yusuf

Schlagwörter: Liebe Heimat Werte Traditionen

Yesilöz, Yusuf:
Soraja : Roman / Yusuf Yesilöz. - Zürich : Limmat, 2014. - 220 S. ; 18 cm
ISBN 978-3-85791-734-9 geb. : EUR 27.80

Zugangsnummer: 2014/0415
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Yes - Buch