Geras, Andèle
Stille Nacht, heimliche Nacht
Buch

Während des gemeinsam verbrachten Weihnachtsfestes offenbaren sich die Geheimnisse eines jeden Familienmitgliedes.


Rezension

Eine Familie kommt traditionsgemäß im Haus der Großmutter zur Weihnachtsfeier zusammen. Diese Thematik sowie der schön gestaltete Umschlag des Buches lassen zunächst auf eine gefühl- und stimmungsvolle Erzählung schließen. Doch schon der Titel deutet Hintergründiges an und die Erzählung nimmt diesen Faden leicht und lebendig von den ersten Zeilen an auf: Jeder und jede Einzelne der Festgemeinschaft hegt verborgene Gedanken über das eigene Leben und die Beziehungen zu den anderen. Unter der Oberfläche der scheinbaren Weihnachtsidylle bahnen sich Liebesbeziehungen, Trennungen, ein Coming-out und andere existentielle Umbrüche an. Durch ein erzählerisches Moment - Schneefall schneidet die Feiernden von der Außenwelt ab - werden die Familienmitglieder auf sich selbst zurückgeworfen und treten schlaglichtartig mit ihren Gefühlen, Zweifeln, Nöten und Hoffnungen in den Vordergrund. Die Weihnachtsidylle zerbricht und macht einem neuen Verständnis füreinander Platz.

Gelungene Alternative zur üblichen Weihnachtsliteratur, tiefgründig und anregend erzählt, geeignet für ältere Jugendliche und Erwachsene.

Rezensent: Erhard Reschke-Rank


Personen: Geras, Andèle

Schlagwörter: Familie Weihnachten

Geras, Andèle:
Stille Nacht, heimliche Nacht / Andèle Geras. Dt. von Brigitte Jakobeit. - 1. Aufl. - Hamburg : Carlsen, 2006. - 174 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-551-58152-5 geb. : EUR 12.50

Zugangsnummer: 0001/3009
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Ger - Buch