Schirach, Ferdinand von
Strafe Stories
Buch

Packende Fallbeispiele über die großen Schwierigkeiten der Justiz, Straftaten zu erkennen und angemessen zu ahnden.


Rezension

In einer Mischung aus Sachbuch und Krimi hat von Schirach bereits die Bestseller "Verbrechen" und "Schuld" geschrieben. Dabei hat er einen Stil von hoher Präzision, packender Dramatik und verhaltener Abgeklärtheit entwickelt. Seine Bücher zeichnet ein tiefes Verständnis für die Stärken und Schwächen der Menschen und des Rechtssystems aus. Die hier präsentierten Fälle ergreifen die Leser*innen durch die in ihnen erkennbaren Abgründe in den Menschen, in der Gesellschaft und im Regelwerk der Justiz. So ist es etwa möglich, dass die offensichtliche Schuld eines Gewaltverbrechers wegen eines Formfehlers ohne Strafe bleibt. Und wer ist überhaupt der Schuldige, wenn Kinder im Rahmen einer Mutprobe den gewaltsamen Tod eines verwahrlosten alten Mannes herbeiführen, für den in der Gesellschaft ohnehin kein Platz mehr zu sein scheint? Oder was geht vor im "regelgerecht" lebenden Bürger, der wegen einer Lappalie zum Mörder wird, seiner Verurteilung entgeht und sich durch Alkoholexzesse zerstört.

Ein Buch für unerschrockene Leser, die sich erschüttern lassen können, ohne das Vertrauen in die "Erlösung" zu verlieren. Als Grundlage für heftige Diskussionen bestens geeignet.

Rezensent: Rüdiger Sareika


Personen: Schirach, Ferdinand von

Schlagwörter: Schuld Moral Justiz

Schirach, Ferdinand von:
Strafe : Stories / Ferdinand von Schirach. - München : Luchterhand, 2018. - 189 S. ; 22 cm
978-3-630-87538-2 geb. : EUR 18.00

Zugangsnummer: 2014/5622
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Schir - Buch