Krauth, Stefan
Stummer Abschied Erinnerung an Cecilia und Emil
Buch

Stefan Krauth verliert erst seine Frau an einen Hirntumor und ein Jahr später erkrankt sein kleiner Sohn unheilbar.


Rezension

Krauth erzählt vom plötzlichen Verlust seiner Frau Cecilia durch einen nicht diagnostizierten Hirntumor. Um Fragen und Blicken zu entkommen, reist er mit dem einjährigen Emil nach New York und sie ziehen bis nach Kolumbien, um bei einer Freundin zu sein. Genau ein Jahr nach dem Tod der Mutter erkrankt Emil und einige Wochen später erfolgt auch bei ihm die Diagnose: Hirntumor, ein anderer als der seiner Mutter, ein unwahrscheinlichster Zufall. Der Tumor lässt sich nicht durch Operation und Chemotherapie aufhalten, der Vater begleitet seinen todkranken Sohn bis zum Schluss. Nüchtern und eindringlich schildert Krauth den Verlust seiner Familie. Diese Autobiografie ist Teil des Verarbeitungsprozesses. Die differenzierte Darstellung der Krankheit und der Behandlungen verlangen dem Leser viel ab, doch man kann das Buch - anders als das erzählte Leben - beiseite legen, innehalten.

Dieses Werk gegen Schmerz und Sprachlosigkeit verdient Leser aus Achtung und Respekt. Es erschüttert, kostet Kraft und fordert (zu-?)viel, es bietet keine einfachen Weisheiten an.

Rezensent: Kathrin Vogel


Personen: Krauth, Stefan

Schlagwörter: Familie Tod Trauer Krebs

Krauth, Stefan:
Stummer Abschied : Erinnerung an Cecilia und Emil / Stefan Krauth. - Reinbek : Rowohlt, 2016. - 219 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-498-03450-4 geb. : EUR 18.95

Zugangsnummer: 2014/3344
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