Sammlung von Gedichten aus den letzten zehn Jahren.
Rezension
Seit 1995 ist der Lyriker und Essayist Professor am Literaturinstitut in Leipzig. Er lebt dort und in Berlin. Hier entstanden seine Impressionen, die er unter den Überschriften ' Südraum Leipzig' und 'Platz in Wilmersdorf' gruppiert. Sie führen aber weiter, beobachten atmosphärisch treffend die Kontraste, vermischen betroffen, auch verschmitzt Idylle und Realität mit "Nachsicht mit allem was ist". Zwei weitere Zuordnungen führen weit in die Welt: Warten in der Abflughalle mit störendem Handygeklingel, Harlem und Restaurant in Peking. Wo aber bleibt man da selbst, wo gehört man hin? Im Abschnitt 'Anflug Kiew' stellt sich der gebürtige Westfale die Frage nach den eigenen Wurzeln, die hier in der Heimat der Vorfahren mit dem Besuch im kyrillischen Dorf eine Annäherung finden, denn irgendwo müssen sie doch sein. Ein Weltbürger unterwegs, der Gedichte schreibt - "wenn es sein muß. Sonst nie" - auf Reisen und zu Hause, wenn er Heimweh hat, oder kurz gesagt aus Passion immer und überall.
Ein schön gestalteter Band für Liebhaber von Gegenwartslyrik gern empfohlen.Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Treichel, Hans-Ulrich
Treichel, Hans-Ulrich:
Südraum Leipzig : Gedichte / Hans-Ulrich Treichel. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2007. - 86 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-518-41873-4 geb. : EUR 14.80
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