Die Geschichte des Bibliothekars T. Singer, dessen Leben eine dramatische Wendung nimmt.
Rezension
T. Singer, 34 Jahre alt, tritt eine Stelle als Bibliothekar in der weit entfernten Bibliothek in Notodden an, um dort als Unbekannter ein neues Leben zu beginnen. Dort, in den büchergefüllten Kellerräumen, fühlt er sich am wohlsten, ohne Mitmenschen, nur inmitten wunderbarer Bücher. Da verliebt er sich in Mette und zieht mit ihr und ihrer kleinen Tochter zusammen. Dann bröckelt die Beziehung, doch bevor sich das Paar trennt, geschieht ein Unfall und T. Singer bleibt mit dem kleinen Mädchen allein zurück, das wie er keine Lebensfreude zu kennen scheint à Der Roman mit der melancholisch-tragischen Grundstimmung der absoluten inneren Einsamkeit ist allein aufgrund des stets reflektierenden Sprachstils nicht einfach zu lesen. Von einem Erzähler in Strecken eher wie ein sachlicher Bericht geschrieben, ohne direkte Rede, mit langen, verflochtenen Sätzen, fordert er vom Leser Geduld und den Willen, sich in den desinteressiert scheinenden Mann und seine Lebensphilosophie hineinzuversetzen.
Für literaturerfahrene und anspruchsvolle Leser mit Interesse an tiefgehenden philosophischen Lebensfragen; sehr geeignet für Literaturkreise.Rezensent: Astrid van Nahl
Personen: Solstad, Dag
Solstad, Dag:
T. Singer : Roman / Dag Solstad. Dt. von Ina Kronenberger. - Zürich : Dörlemann, 2019. - 283 S. ; 20 cm. - Aus d. Norw.
ISBN 978-3-03820-065-9 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Sol - Buch