Das einfache Leben eines alten Mannes in den Bergen.
Rezension
Der Erzähler dieses Romans ist 40 Jahre alt. Als Kind kam er immer mit seinen Eltern in den Ferien in das Bergdorf Leontica, als Erwachsener ist er ganz dort hin gezogen. Nun begleitet er seinen 90jährigen Nachbarn Felice ein paar Tage lang in seinem täglichen Rhythmus. Trotz Winter steht Felice jeden Morgen um 5 Uhr auf und geht barfuß hoch in die Berge. Dort badet er in einer Gumpe, d.h. in einer Felswanne, in einem Wildbach. Im Laufe des Tages besucht er Nachbarn im Dorf, sammelt Pilze, pflückt Kakis und tauscht sie gegen Käse oder Gemüse aus den Gärten der Nachbarn. Das Holz für seinen Ofen hackt er selber und wenn ihm davon die Schultern schmerzen, geht er zu einer alten Dame, die ihm mit einer Paste aus Speck und Kräutern den Rücken massiert. Gesprächig ist Felice nicht, er sagt kaum etwas und verbringt auch in Gesellschaft viel Zeit mit Schweigen. Einmal bekommt er einen geheimnisvollen Brief, der das ganze Dorf beschäftigt. Was darin steht, verrät er nur seinem Freund Emilio.
In seiner entschleunigenden Art zeichnet diese Geschichte einen starken Kontrast zum heutigen schnellen und ruhelosen Leben wie es überall herrscht. Sehr gut für Themenarbeit geeignet.Rezensent: Lina Francke-Weltmann
Personen: Andina, Fabio Diemerling, Karin
Andina, Fabio:
Tage mit Felice : Roman / Fabio Andina. Dt. von Karin Diemerling. - Zürich : Rotpunkt, 2020. - 235 S. ; 21 cm. - Aus d. Ital.
ISBN 978-3-85869-863-6 geb. : EUR 24.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: SL And - Buch