Schlaglichter auf das Leben zweier Mädchen in einem Dorf auf den Färöern und ihre Begegnung nach Jahren.
Rezension
Ein anspruchsvoller, fast sperriger Roman mit knappen Kapiteln, deren Überschriften das Episodenhafte erkennen lassen: Der Vater. Spiel. Die Lohntüte. Abendrot. Diese Ereignisse sind gleich gewichtet, sei es das Spiel, sei es Gewalt, sei es der Tod. Sie fügen sich zu dem Lebensbild zweier junger Mädchen, die ihre Kindheit auf den einsamen Inseln im Atlantik verbringen, in einer rauen Landschaft. Trist scheint ihr Leben, ereignislos, geprägt von einer ungewöhnlichen Lieblosigkeit, einer Beziehungslosigkeit aller Menschen zueinander, die in ärmlichen Verhältnissen eher dahin zu vegetieren scheinen als wirklich zu leben. Manches verstört, was man liest, die Gleichgültigkeit, mit der berichtet wird, stößt ab. Und doch ist der Hof ein Arkadien für die beiden Mädchen. Jahre später ? sie sind zu jungen Frauen herangereift ? treffen sie erneut aufeinander, die eine strebsame Studentin, die andere berechnend und ihr Glück bei wechselnden Männern suchend...
Aufgrund des literarischen Anspruchs und des eher ungewohnten Handlungsschauplatzes ist der Roman nur für sehr erfahrene Leser geeignet; einsetzbar auch in Literaturkreisen.Rezensent: Jan van Nahl
Personen: Michelsen, Sólrún
Michelsen, Sólrún:
Tanz auf den Klippen : Roman / Sólrún Michelsen. Dt. von Inga Meincke. - Zürich : Unionsverl., 2015. - 152 S. ; 20 cm. - Aus d. Färör.
ISBN 978-3-293-00482-5 geb. : EUR 19.95
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