Zhenyun, Liu
Taschendiebe Roman
Buch

In dem Bemühen, seine gestohlene Tasche wiederzubekommen, gerät ein Koch immer tiefer in den Pekinger Großstadtdschungel.


Rezension

Durch eine Unachtsamkeit wird dem Koch einer Großbaustelle in Peking die Geldtasche gestohlen. In seinem Bestreben sie wieder zu finden, gerät er immer tiefer in einen Strudel aus Verbrechen und Korruption. Der Roman von Liu Zhenyun, der als ein Vertreter des sogenannten Neorealismus in China gilt, ist eine wahre Räuberpistole. Immer verzwickter gestaltet sich die Suche nach der gestohlenen Tasche und immer mehr Leute, aus den einfachsten bis hinauf in die höheren Kreise sind aus den unterschiedlichsten Interessen daran beteiligt. Schnell gewinnt die Geschichte an Tempo und beteiligt den Leser an einer Hetzjagd durch das moderne Peking, an deren Ende es nicht nur um die Rettung des Eigentums, sondern um das blanke Überleben geht. Die Sprache ist einfach und direkt und die Geschichte nicht ohne Humor erzählt. Charaktere, Milieus und Motive werden jedoch sehr verkürzt dargestellt, und so entsteht ein leicht oberflächlicher Eindruck.

Der Einstieg in den Roman ist etwas mühsam, denn die chinesischen Namen sind für den westlichen Leser ungewohnt, sehr hilfreich ist die chronologische Auflistung gleich zu Beginn.

Rezensent: Sabine Rohdenburg


Personen: Zhenyun, Liu

Schlagwörter: Gesellschaft China

Zhenyun, Liu:
Taschendiebe : Roman / Liu Zhenyun. Dt. von Marc Hermann. - Düren : Dix, 2009. - 448 S. ; 21 cm. - Aus d. Chines.
ISBN 978-3-941651-01-2 geb. : EUR 22.90

Zugangsnummer: 0002/7027
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch