Kanehara, Hitomi
Tokyo love Roman
Buch

Die 19-jährige Ich-Erzählerin Lui gewährt dem Leser einen Einblick in ihr Leben, das sich im Milieu der Kleinkriminellen Tokios abspielt und in dem sich verzweifelte Liebe und Sadismus, Lebenswille und Obsession lebensgefährlich verquicken.


Rezension

Fasziniert von der gespaltenen Schlangenzunge des kleinen Gauners Ama, lässt sich die hübsche und gelangweilte Lui ihre Zunge piercen. Ama, mit dem sie eine naive Liebe verbindet, stellt sie Shiban, dem Meistertätowierer vor. Lui bittet Shiban, ihr ein mystisches Motiv auf den Rücken zu tätowieren. Als Gegenleistung fordert Shiban eine bizarre erotische Dreiecksbeziehung. Lui willigt ein und damit beginnt für sie eine Zeit der körperlichen Manipulation und Qual, die sie jedoch genießt, weil sie so das Gefühl hat, am Leben zu sein. Als Ama plötzlich verschwindet und wenig später tot und verstümmelt aufgefunden wird, erkennt Lui, dass alle Indizien auf Shiban als Täter deuten. Ihr wird bewusst, dass Ama und sie Figuren in Shibans grausamem Spiel sind und dass sie sich von ihm lösen muss, um zu überleben. Sachlich und fast unerträglich detailliert beschreibt Hitomi Kanehara eine exzentrische Welt, die auf viele Leser befremdlich, abstoßend und bizarr wirken bzw. nur eine sehr begrenzte Zielgruppe ansprechen dürfte. Ich halte das Buch daher für entbehrlich.

Rezensent: Kathrin Schmidt 11.04.07

Personen: Kanehara, Hitomi

Kanehara, Hitomi:
Tokyo love : Roman / Hitomi Kanehara. Dt. von Sabine Mangold. - Berlin : List, 2006. - 116 S. : 21 cm. - Aus d. Japan.
ISBN 978-3-471-79538-5 geb. : EUR 14.95

Zugangsnummer: 0002/1191
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch