Gedichte über die Natur und das Reisen, über die Freunde, das Altern und den Tod.
Rezension
Der Münchner Verleger Michael Krüger tritt mit diesem recht umfangreichen Gedichtband nicht zum ersten Mal als Autor an die Öffentlichkeit. Sowohl seine Romane als auch seine Gedichte sind vorwiegend von autobiografischen Erfahrungen geprägt. Auch hier dominieren flüchtige Impressionen, die dem Wanderer bei der Betrachtung des Unmittelbaren spontan durch den Kopf gehen. Schlichte Naturerscheinungen inspirieren den Autor zu ironisch-nachdenklicher Metaphorik. Ein umfangreicher Teil ist Reiseeindrücken gewidmet. Hier geht es um kurze Begegnungen, schnelle Eindrücke, entgangene Gelegenheiten, Fragen an unbekannte, rätselhafte Gesichter, deren Antworten der Reisende nur imaginieren, nicht aber wirklich kennen kann. Manche Gedichte sind Künstlern und Schriftstellern gewidmet, halten persönliche Freundschaften und Erinnerungen fest. - Der Autor verbietet sich allzu starke Gefühle und Leidenschaften. Eher nebenbei, distanziert und lakonisch würfelt Michael Krüger Verse, Metaphern und Assoziationen mit leichter Hand aufs Papier. Für eine kleine Gemeinde, die den Autor selbst und seine Lebenswelt kennt, werden die Gedichte nicht ohne Reiz bleiben. Für einen größeren Kreis jedoch klingen viele dieser freien, ungereimten Verse eher belanglos. Denn es fehlt ihnen eine überzeugende poetische Sprache und die Kunst, das individuell Erfahrene aus dem rein Subjektiven und allzu Persönlichen herauszuführen.
Wegen dieser besonderen Ausrichtung auf eine eingeschränkte, spezielle Leserschaft ist diese Gedichtsammlung für Krankenhaus- und Gemeindebüchereien nur bedingt zu empfehlen.Rezensent: Barbara von Korff-Schmising
Personen: Krüger, Michael
Krüger, Michael:
Unter freiem Himmel : Gedichte / Michael Krüger. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2007. - 117 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-518-41912-0 geb. : EUR 19.80
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