Blume, Michael
Verschwörungsmythen Woher sie kommen, was sie anrichten, wie wir ihnen begegnen können
Buch

Leugner*innen der Corona-Pandemie, neue Antisemit*innen, QAnon-Bewegung. Was macht sie für wen attraktiv?


Rezension

Blume ist Religions- und Politikwissenschaftler und Beauftragter der Landesregierung von Baden-Württemberg gegen Antisemitismus. Seit einigen Jahren befasst er sich auch mit Verschwörungsmythen. Das gefährliche an ihnen ist, dass es sehr viele intelligente Vertreter*innen dieser Meinungen gibt und dass sie ihre subjektive Wahrnehmung mit hohem rationalem Potential als scheinbar objektiv darstellen können. Blume sieht die lange Tradition dieser Art des Denkens schon in Platons Höhlenbeispiel begründet. Platon hatte richtigerweise die Einschränkung unserer Wahrnehmung erkannt, aber als Lösung aus dieser Unmündigkeit die starken Führer gefordert, die die Menge der Unwissenden befreien sollen. Dieser Spur folgt Blume dann unter anderem über Martin Heidegger, den hochgebildeten Mystiker des Nationalsozialismus, bis in die Gegenwart. Dagegen findet er u. a. bei dem Philosophen Hans Blumenberg den Weg, um mit den Methoden kritischen Hinterfragens scheinbare Eindeutigkeiten zu entlarven.

Eine fordernde und doch gut lesbare Einführung in die hochbrisanten weltanschaulichen Verstrickungen der Gegenwart.

Rezensent: Rüdiger Sareika


Personen: Blume, Michael

Schlagwörter: Politik

Blume, Michael:
Verschwörungsmythen : Woher sie kommen, was sie anrichten, wie wir ihnen begegnen können / Michael Blume. - Ostfildern : Patmos, 2020. - 160 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-8436-1286-9 geb. : EUR 15.00

Zugangsnummer: 2014/9973
Soziologie, soziale Fragen - Signatur: Sb Blu - Buch