Ein durch Krankheit stumm gewordener Anwalt findet in einem Papagei einen Freund, der seinen stummen Monologen zuhört.
Rezension
Als dem Anwalt Ramón infolge einer Krebserkrankung die Zunge entfernt wird, kann er nicht mehr reden. Mit dieser Operation wurde ihm sein wichtigstes Werkzeug im Umgang mit Familie, Freunden und Mandanten genommen. Die Tochter ist außer sich vor Sorge, der Sohn kann mit der Krankheit des Vaters nicht umgehen. Obwohl sich seine Frau bemüht, die Kanzlei weiterzuführen, müssen sie sich bei seinem Bruder verschulden. Ramón vereinsamt schnell. Seine einzige Freude ist ein Papagei, mit dem er stumm kommuniziert und der viele Schimpfwörter kennt. Ein ehrgeiziger Onkologe und eine auf Krebspatienten spezialisierte Psychotherapeutin bemühen sich um ihn, doch Ramón verliert den Kampf gegen die Krankheit. Es gibt in dem Debütroman des mexikanischen Autors durchaus lustige Situationen. Neben dem stummen Leiden eines Kranken, dem in einer Welt, in der nur Gesundheit zählt, die Kommunikation wegbricht, geht es aber auch um die verschiedensten Krebserkrankungen. Mich hat die Lektüre niedergedrückt.
Nicht geeignet für kranke Leser oder Leser mit erkrankten Familienmitgliedern, Freunden ...; geeignet für an moderner mexikanischer Literatur Interessierte.Rezensent: Eva Basler
Personen: Comensal, Jorge
Comensal, Jorge:
Verwandlungen : Roman / Jorge Comensal. Dt. von Friederike von Criegern. - Hamburg : Rowohlt, 2019. - 205 S. ; 21 cm. - Aus d. Span.
ISBN 978-3-498-02541-0 geb. : EUR 20.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Com - Buch