Mischkulnig, Lydia
Vom Gebrauch der Wünsche Roman
Buch

Der Roman sucht nach den Triebfedern, die unsere zwischenmenschlichen Beziehungen bestimmen und antreiben.


Rezension

Der Roman der österreichischen Autorin streift viele gesellschaftlich relevante Themen: Altenpflege, Kindesmissbrauch, Nazivergangenheit, Migration und Abschiebung, Eheprobleme, Organspende, Schreibblockade. Hauptperson ist Leon, als Kind von Mutter und Tante, die ein Altenheim betreiben, "verkauftö an den alten Giovanni, der mit seinem Geld die Existenz des Hauses sichert. Leon muss als Mädchen verkleidet die Wünsche des alten Mannes erfüllen. Noch als Kind lernt er die Tangotänzerin Irmgard kennen, deren Schönheit ihn ein Leben lang nicht mehr loslässt. Der Tango, den Leon lernen und tanzen will, ist ein Bild für die Ambivalenz menschlicher Beziehungen: Anziehung, Abstoßung, wortloses Verstehen, "Benutzungö des Partners zum eigenen Vergnügen. Der Roman wirft viele Fragen auf, die der Leser selbst beantworten muss.Die Handlung wirkt etwas konstruiert und überfrachtet, die Personen und ihre Konflikte werden nicht wirklich lebendig, weil die Sprache sich gern ins Allgemeine und Abstrakte flüchtet.

Für aufmerksame Leser, die sich zu eigenem Denken anregen lassen wollen.

Rezensent: Heidrun Martini


Personen: Mischkulnig, Lydia

Schlagwörter: Gesellschaftskritik Beziehungen

Mischkulnig, Lydia:
Vom Gebrauch der Wünsche : Roman / Lydia Mischkulnig. - Wien : Haymon, 2014. - 352 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7099-7028-7 geb. : EUR 22.90

Zugangsnummer: 2014/0165
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch