Biographischer Roman über den Naturforscher Alfred Russel Wallace, einen Zeitgenossen Darwins.
Rezension
In seinem Erstling verknüpft Autor Oelze, der als Philosoph an der LMU München tätig ist, zwei Zeitebenen und Protagonisten: Da wäre einerseits der reale Brite Wallace (1823-1913), den man bei seiner einsamen und entbehrungsreichen Forschungsarbeit über Insekten in den Tropen kennenlernt. Und da wäre andererseits der fiktive Albrecht Bromberg, ein spleeniger Einzelgänger, der in der Gegenwart in einem deutschen Naturkundemuseum Nachtwächter ist. Durch Zufall entdeckt er, dass Wallace die Evolutionstheorie mindestens zeitgleich mit dem viel berühmteren Charles Darwin formuliert, aber nicht gleichrangig publiziert hat. Er beschließt zusammen mit Gleichgesinnten, Wallace nachträglich zu seinem Recht zu verhelfen. - Oelze verknüpft die Handlungsstränge geschickt, ohne die Leserschaft zu verwirren. Der Roman zeichnet sich zudem durch seine durchgängige sprachliche Attraktivität aus. Der nach Wallace benannte, auf dem Titelblatt abgebildete bunte Prachtkäfer ist ein echter Hingucker.
Für Leserinnen und Leser, die auch gegenüber nicht ganz so einfach gestrickten Romanen mit historischen Bezügen aufgeschlossen sind.Rezensent: Tobias Behnen
Personen: Oelze, Anselm
Oelze, Anselm:
Wallace : Roman / Anselm Oelze. - Frankfurt : Schöffling, 2019. - 261 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-89561-132-2 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Oel - Buch