Rosoff, Meg
Was wäre wenn
Buch

In der Auseinandersetzung mit seinem Schicksal reift ein Fünfzehnjähriger zum Erwachsenen.


Rezension

Seit David Case seinen einjährigen Bruder Charlie nur knapp vor dem Sturz aus dem Fenster bewahrt, begleitet ihn die Stimme des drohenden Schicksals. Auf der Suche nach einer neuen Identität, nach Partnerschaft und Heimat bleibt er meist auf sich gestellt. Dem ersten Sex folgt unerfüllte Sehnsucht. Einem Flugzeugabsturz kann er entrinnen, ringt aber nach einer Hirnhautentzündung mit dem Tod. - Überzeugend konstruiert die Autorin eine pubertäre Perspektive mit ihrer ganzen Schwermut und Subjektivität, in der sie die reale Lebenswelt des Jungen mit dessen Phantasien literarisch geschickt verschwimmen lässt. Die Stärke des Buches liegt in seiner über das Geschehen hinausweisenden Bedeutungsebene, die durch prägnante, zu Motiven ausgeweiteten Metaphern (fliegen lernen, laufen) und literarische Bezüge (Peter Pan, Alice im Wunderland) erreicht wird. Fraglich ist allerdings, ob auch Jugendliche die Darstellung so deuten können oder wollen.

Für nachdenkliche Jugendl. ab 15 J.

Rezensent: Rainer Merkel


Personen: Rosoff, Meg

Schlagwörter: Identität Lebensfragen

Interessenkreis: Mitteldruck

Rosoff, Meg:
Was wäre wenn / Meg Rosoff. Dt. von Brigitte Jakobeit. - 1. Aufl. - Hamburg : Carlsen, 2007. - 255 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-551-58139-6 kt. : EUR 14.00

Zugangsnummer: 0002/1983
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch