de Roulet, Daniel
Wenn die Nacht in Stücke fällt Ein Brief an Ferdinand Hodler
Buch

Ein Brief an Ferdinand Hodler (1853-1918) rückt eine Liebesbeziehung in den Mittelpunkt, die seinem Leben und Werk Gestalt gibt.


Rezension

Dieser fiktive Brief an Ferdinand Hodler ist nicht nur eine Liebeserklärung an einen großen Maler sondern auch die des Malers an seine Geliebte. Der Autor schreibt:"Ich bin nicht Ihr Biograph, interessiere mich nur für Ihre Bilder." Dass dennoch die ein oder anderen Lebensdaten bzw. -stationen hineingeraten, ist unvermeidlich und auch gut, weil der Leser sich auf einem ganz besonderen Weg dem Maler und seinen Bildern nähern kann. Die Briefform ist ungewöhnlich, die ständige Ansprache läßt ein individuelles Verhältnis zwischen Briefschreiber und Künstler(Adressat) entstehen. Privates, Unterschwelliges und Kritisches werden neben ausgezeichneten Bildanalysen eingebracht. Hodlers Werk war in Teilen nicht frei von heroischen, nationalen Anklängen. Der Autor begründet und relativiert dies überzeugend. Im Mittelpunkt steht aber die intensive, 3 Jahre währende Liebesbeziehung zu Valentine, einer Französin. Durch sie findet er zu seiner wahren Art zu malen zurück und wendet sich wieder dem Realismus der Körper und den Landschaften zurück. Er zeichnet und malt Valentine in ihrer letzten Lebenszeit, was zu der Zeit viel Empörung auslöste.

Die nachdrücklich empfohlene Biographie ist mit seinen subtilen, tiefgründigen Bildanalysen, eingebettet in ein bewegtes Leben für einen großen Leserkreis sehr geeignet.

Rezensent: Annette Blanke

Personen: de Roulet, Daniel

de Roulet, Daniel:
Wenn die Nacht in Stücke fällt : Ein Brief an Ferdinand Hodler / Daniel de Roulet. Dt. von Barbara Traber. - Zürich : Limmat, 2019. - 126 S. ; 20 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-85791-872-8 geb. : EUR 24.00

Zugangsnummer: 2014/7425
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb de - Buch