Angerer, Jo
Wenn Widerstand weiblich ist Die Revolution der Frauen in den postsowjetischen Staaten
Buch

Jo Angerer erzählt von seinen Begegnungen mit widerständigen Frauen in Russland, Belarus, Aserbaidschan und der Ukraine.


Rezension

Ob gegen Krieg oder häusliche Gewalt und Zwangsverheiratung - Frauen treten für ihre Rechte ein und stellen sich gegen die patriarchale Ordnung. Der Titel weckt die Erwartung, etwas über das spezifisch Weibliche dieses Widerstands zu erfahren und Zusammenhänge präsentiert zu bekommen, die auf ein gemeinsames revolutionäres Geschehen in Osteuropa hindeuten. Das Buch enttäuscht in dieser Hinsicht. So etwas wie DIE "Revolution in den postsowjetischen Staaten" gibt es nicht. Lediglich die Widerstandsbewegung in Belarus hat revolutionären Charakter. Statt größerer Zusammenhänge werden das Engagement und die Schicksale einzelner Frauen in persönlichen Erfahrungsberichten präsentiert. Es bleibt unklar, warum der Autor die sehr verschiedenen Formen von Widerstand als ein Phänomen auffasst. Das Buch wirkt auf mich wie eine Resteverwertung von journalistischem Material, das der Autor auf seinen Reisen gesammelt hat. Ein oberflächlicher Einblick in das politische Geschehen Osteuropas.

Rezensent: Wiebke Richter


Personen: Angerer, Jo Scheide, Carmen

Schlagwörter: Politik Osteuropa

Angerer, Jo:
Wenn Widerstand weiblich ist : Die Revolution der Frauen in den postsowjetischen Staaten / Jo Angerer. Mit Kommentaren von Carmen Scheide. - München : Goldmann, 2022. - 188 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-442-31668-7 geb. : EUR 22.00

Zugangsnummer: 2015/2226
Sammelbiographien, Briefsammlungen - Signatur: Ba Ang - Buch