Pressler, Mirjam
Wer morgens lacht Roman
Buch

Anne versucht ihre Lebensgeschichte zu verstehen und befreit sich vom Trauma der großen, sie dominierenden und nun verschwundenen Schwester.


Rezension

Anne kriegt Marie nicht aus dem Kopf. Die drei Jahre ältere Schwester dominiert Annes Leben als Kind, Jugendliche und noch als Studentin. "Hau ab" und "ich liebe sie und will geliebt werden". Eine dramatische Hassliebe besetzt Anne, die rituell den Tod der Schwester inszeniert. Und dann passiert es tatsächlich. Die Schwester verschwindet für immer aus der Familie und Anne begibt sich auf die Suche nach ihr und sich selbst. Mirjam Pressler deckt die Familiengeschichte zweier ungleicher Schwestern auf, intensiv, einfühlsam und spannend geschrieben und literarisch gekonnt aufgebaut. Anne, inzwischen erwachsen geworden und Studentin der Biologie mit besonderem Interesse für die parasitären und symbiotischen Zusammenhänge bei Pilzen, will sich endlich von den belastenden Erinnerungen befreien. Sie beginnt zu schreiben und versucht zu verstehen. Dabei geht sie weit in die eigene Familiengeschichte zurück. Es ist eine Therapie-, eine Heilungsgeschichte. Wie immer bei der Autorin exemplarisch einmalig und sehr berührend.

Ein Mädchenbuch ab 14 J., aber auch für Erwachsene mit Gewinn zu lesen und gut geeignet zur Besprechung im Literaturkreis.

Rezensent: Wolf-Dieter Koltermann


Personen: Pressler, Mirjam

Schlagwörter: Familie Geschwister Erwachsenwerden

Pressler, Mirjam:
Wer morgens lacht : Roman / Mirjam Pressler. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2013. - 255 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-407-81143-1 geb. : EUR 17.95

Zugangsnummer: 0003/2156
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch