Felsch, Philipp
Wie August Petermann den Nordpol erfand
Buch

Bericht über Leben, Aufstieg und tragischen Fall des deutschen Kartografen August Petermann (1822-1878), dessen Theorie vom "eisfreien" Nordpol mehrere gescheiterte Expeditionen inspirierte.


Rezension

In Nordhausen geboren, in Potsdam ausgebildet, arbeitete August Petermann um 1850 in London erfolgreich als Kartograf. Seine Theorie, die verschollene Expedition des berühmten Arktisforschers Sir John Franklin halte sich in warmen Gewässern am Nordpol auf, machte ihn in England allerdings zum Gespött der Wissenschaftsszene. Verbittert kehrte er zurück nach Deutschland und versuchte in den folgenden Jahrzehnten von Gotha aus - auf dem Papier - den Beweis für seine, letztlich unhaltbare, Theorie eines "eisfreien" Nordpols anzutreten. Der Begründer von "Petermanns Geographischen Mitteilungen" initierte mehrere (gescheiterte) deutschen Polarexpeditionen (1868 und 1869), nahm aber nie selbst an einer teil. Im September 1878 erschoß er sich in Gotha - ein Heldentod am Schreibtisch. Der Wissenschaftshistoriker Philipp Felsch bietet seinen Lesern eine spannende Mischung aus Lebens- und Entdeckungsgeschichte mit vielen interessanten, auch kuriosen Details, verständlich und mit Witz erzählt und mit gelegentlichem milden Spott für seinen tragischen Helden.

Für Freunde außergewöhnlicher Biographien sehr empfohlen.

Rezensent: Wolfgang Vetter


Personen: Felsch, Philipp

Schlagwörter: Biografie Forscher Nordpol

Felsch, Philipp:
Wie August Petermann den Nordpol erfand / Philipp Felsch. - 1. Aufl. - Köln : Luchterhand, 2010. - 270 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-630-62178-4 kt. : EUR 12.00

Zugangsnummer: 0002/7396
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch