Ein großer und intensiver Einblick in die Gesellschaft Syriens.
Rezension
Salma ist eine ausgesprochen schöne Frau. Sie lebt das "klassische" Leben einer Frau in der syrischen Gesellschaft. Ihr Onkel und Vormund herrscht über Sie und bestimmt ihren Alltag. Darum verwundert es nicht, dass sie ohne zu zögern einwilligt, als Said sie heiraten will. Nur leider entpuppt auch Said sich als herrschsüchtig. Zudem leidet sie jetzt unter dem Regiment ihrer Schwiegermutter. Täglicher Sex mit dem Ehemann und harte Arbeit bestimmen ihr Leben bis zu dem Tag, an dem Said ihr mitteilt, dass er ins Ausland geht. Salma ist nun mit der Schwiegermutter allein. Sie lernt einen Mann kennen und fängt mit ihm ein Verhältnis an. Das verstößt gegen alle gesellschaftlichen Konventionen und bringt ihren Onkel in Verruf. Der rächt sich grausam. Salma wird eingesperrt, um zu sterben. Das ganze Dorf spielt mit in diesem schrecklichen Drama, das im Roman ohne Konsequenzen bleibt. - Romane aus Syrien sind eine Seltenheit. Hier liegt einer vor, der ehrlich und schonungslos an einer wahren Begebenheit die syrische Gesellschaft beschreibt.
Ein lesenswertes Buch, das Einblick in die drusische Gemeinschaft Syriens gewährt. Zudem zeigt es unmissverständlich auf, wie es um die Rolle der Frau bestellt ist.Rezensent: Dirk Purz
Personen: Azzam, Mamdouh
Azzam, Mamdouh:
Wie ein ferner Herzschlag : Roman aus Syrien / Mamdouh Azzam. Dt. von Regina Karachouli. - Basel : Lenos, 2015. - 167 S. ; 19 cm. - Aus d. Arab.
ISBN 978-3-85787-458-1 geb. : EUR 19.90
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch