Kordic, Martin
Wie ich mir das Glück vorstelle Roman
Buch

Es ist Krieg auf dem Balkan und ein Waisenjunge sucht seinen Weg.


Rezension

In den Wirren des jugoslawischen Bürgerkrieges wird der behinderte Junge Viktor geboren. Früh verliert er seine Eltern durch Kampfhandlungen und ist fortan auf sich alleine gestellt. Er findet als Waisenkind Zuflucht bei der Gebetsgemeinschaft der Söhne Marias. Aber das Leben ist hart und Viktor und seine Freundesbande kämpfen ums Überleben. Kurze Zeiten begleiten ihn Schicksalsgefährten, die dann wieder aus seinem Leben verschwinden. Gewalt, Angst und Einsamkeit sind Viktors bleibende Wegbegleiter in der furchtbaren Kriegssituation. Konsequent aus der kindlichen Sicht des Protagonisten, der seinen Alltag in einem kleinen Heft festhält, wird das Leben im Bosnienkrieg erzählt, ohne weiterreichende politische Hintergrundinformationen. Der Leser ist gefordert sich auf diese sprunghafte, an Orte gebundene Erzählperspektive einzulassen, die ausschließlich im Präsens erzählt. Nicht immer ganz leicht, mitunter verwirrend - ein anrührender Bericht eines Kriegsjungen auf der Suche nach Glück.

Ein schweres Thema - nur für eine ausgewählte Leseschaft geeignet - dann aber sehr lohnenswert.

Rezensent: Karin Steinfeld-Bartelt


Personen: Kordic, Martin

Schlagwörter: Behinderung Vertreibung Krieg

Kordic, Martin:
Wie ich mir das Glück vorstelle : Roman / Martin Kordic. - München : Hanser, 2014. - 169 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-24529-7 geb. : EUR 16.90

Zugangsnummer: 2014/1525
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch