Die Autorin antwortet auf ihre früheren Gedichte von vor 30 Jahren.
Rezension
Überraschend und originell ist die Idee, die Ulla Hahns jüngstem Gedichtband zugrunde liegt. Sie stellt frühen Gedichten neue gegenüber, versucht, auf die Texte der "jungen Schwester" zu antworten mit Gegenreden, Variationen, einer veränderten Sicht. Es ist faszinierend und geradezu aufregend, das Alte - auf den linken, grau unterlegten Seiten - mit dem Neuen rechts zu vergleichen. Der Lyrik-Liebhaber wird nicht müde, das zu tun. Die größte der fünf Gruppen enthält Liebesgedichte, kess, frech, verspielt lustvoll (S.22/23), aber es gibt in späteren Texten ein Du, mit dem sie sich auf Dauer verbunden hat. Aus Liebesgedichten sind Ehegedichte geworden (S.12/13, S. 36/37, S. 46/47). Die Gedichte der zweiten Gruppe beschäftigen sich mit "Zeit" und die der dritten Gruppe "Heranwachsen" erinnern an Teile der autobiografischen Romane (S. 80/81, S. 86/87, S. 92, 94, 96, 98/93, 95, 97, 99). In den nachfolgenden Gruppen geht es um das Wort, das Dichten, die Sprache und um gesellschaftskritische Betrachtungen (S.158/159, 160). - Insgesamt Lyrik, die bleibt.
Für jede Bücherei mit Lyrikbestand ein Muss, für den Eigenbesitz von Lyrikfreunden sowieso.Rezensent: Irmgard Schmidt-Wieck
Personen: Hahn, Ulla
Hahn, Ulla:
Wiederworte : Gedichte / Ulla Hahn. - München : Dt. Verl.-Anst., 2011. - 183 S.; 21 cm
ISBN 978-3-421-04524-9 geb. : EUR 16.99
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch