Gedichte, die den schwierigen Übergang zwischen Kindheit und Erwachsensein zum Thema haben.
Rezension
Zwischen 1985 und 2015 sind die Gedichte in diesem schön einfühlsam und zurückhaltend illustrierten Band entstanden. Sie behandeln ganz unterschiedliche Aspekte der Gedanken- und Gefühlswelt junger Menschen. Da geht es um den Ärger mit der Mutter, wenn sie nicht zuhören will und den Jugendlichen mit seinen Fragen nicht ernst nimmt. Aber was wird mit der Beziehung zur Mutter, wenn es heißt: "Ich komme nicht mehr heim als das Kind, das du kennst."? Es ist schwer mit den widerstreitenden Gefühlen, der Ablösung von den Eltern, der Sehnsucht nach Geborgenheit, der ersten Liebe. Auch mit sich selbst hat man es schwer, weil man nicht weiß, wer man ist: "Kein Land ist übrig, das ich noch / entdecken kann. Sondern nur / diese eine Insel, die ich heißt." Und dabei liegt das Meer, ein Bild für das Leben, zum Greifen nahe. Sehr beeindruckend und treffend ist diese Unsicherheit der Gefühle, diese Suche nach dem Leben und nach sich selbst in freie Verse gefasst.
Für Jugendliche, die sich in den Gedichten wiederfinden. Erwachsene können sich an diese Lebensphase erinnern und so Verständnis aufbringen für Jugendliche. Auch für Lesekreise.Rezensent: Heidrun Martini
Personen: Lieshout, Ted van
Lieshout, Ted van:
Wo bleibt das Meer? : Gedichte / Ted van Lieshout. Ill. von Brigitte Püls. Dt. von Rolf Erdorf. - München : Rieder, 2017. - 57 S. : Ill. ; 24 cm. - Aus d. Niederländ.
ISBN 978-3-946100-08-9 geb. : EUR 14.50
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Lie - Buch