Wo die Toten zu Hause sind Mit einem pädagogischen Anhang "Wie mit Kindern über den Tod reden?"
Buch

Das Zuhause der Toten ist das Haus Gottes mit vielen Wohnungen (Joh. 14, 2-3). Dort erfahren sie Gottes Liebe und Hilfe und feiern am Ende ein großes Fest.


Rezension

Inhalt: Für Menschen ist es sehr wichtig, dass sie ein Zuhause haben. Wer gestorben ist, kann nicht zu Hause bleiben, sondern wird auf den Friedhof getragen. Aber die Toten sind dort auch nicht zu Hause, denn ihr Zuhause ist bei Gott. Damit wird in diesem Bilderbuch eingeleitet, was in Bildern und Worten dann entfaltet wird: Das biblische Bild vom Haus Gottes mit den vielen Wohnungen aus Johannes 13, 2-3. Die Wohnungen werden als unterschiedliche Zimmer beschrieben, die offen sind für die verschiedenen Lebenserinnerungen. Dort erfahren sie Gottes Liebe und Hilfe. Die Mühseligen und Beladenen werden entlastet, die Selbstzweifler können sich lieben lernen, die Kranken werden geheilt, die Musikliebhaber dürfen musizieren, die Traurigen werden getröstet und die Gewalttätigen werden friedlich. Alle treffen sich am Ende im großen Feierraum des Hauses zu einem wunderbaren Fest. Thematischer Schwerpunkt: Das Buch arbeitet mit einer ganzen Reihe biblischer Motive, die auch im Anhang aufgeführt sind. Die biblischen Bilder sind stark und durchaus seelsorgerisch. Wenn der durch einen Motoradunfall umgekommene junge Familienvater, der ein Hobby-Gitarrist und Beatles-Fan war, in Gottes Musikzimmer vorgestellt werden kann, dann ist das tröstend. Gelingt es Trauernden, den oder die Verstorbenen in einem der Zimmer des Hauses Gottes unterzubringen, dann kann dieses Buch helfen - unabhängig vom Alter der Leserinnen oder Leser. - Die Stärke des Buches ist nicht nur der Umgang mit christlichen Hoffnungsbildern, sondern auch sein religionspädagogischer Anhang. In einfacher Sprache wird dort zum Gespräch mit Kindern ermuntert, die kindliche Wahrnehmung des Todes und die verschiedenen Stationen der Trauer beschrieben und schließlich für eine Teilnahme der Kinder an Beerdigungen plädiert. - Die Schwäche des Buches sind seine Illustrationen. Auf mich wirken die Bilder nicht witzig, sondern eher albern. Das Bild vom Weg zum Haus Gottes am Anfang erinnert an Frau Holle. Andererseits kann ich mir auch vorstellen, dass weiche und sehnsuchtsvolle Bilder eventuell die starken Bilder des Textes so verstärken könnten, dass eine Todessehnsucht entsteht. Es bleibt eine sonderbare Diskrepanz zwischen Text und Illustration. Anregungen: Mit Kindern von 4-14 Jahren würde ich die Stärke des biblischen Bildes nutzen und lediglich den Text vorstellen. Gemeinsam gestalten wir auf einem Poster das Haus Gottes und den großen Festsaal mit verschiedenen Materialien (Stoffe, Klebefolie, Naturmaterialien, Glassteine...) Die Kinder dürfen dann auf Blätter in vorgegebener Größe ihre Lieblings-Zimmer im Haus Gottes gestalten. So bleibt die optische Darstellung für verschiedene Bilder offen. Ein Buch, das ich trotz seiner Schwächen zur Verfügung haben möchte.

Für (betroffene) Menschen, die sich auf biblische Bilder einlassen, für Kinder ab 4 J. - Broschüre "Tod - was ist das?", 2005

Rezensent: Urd Rust


Personen: Hubka, Christine Hammerle, Nina

Schlagwörter: Tod Himmel

Interessenkreis: Mitteldruck

Wo die Toten zu Hause sind : Mit einem pädagogischen Anhang "Wie mit Kindern über den Tod reden?" / Christine Hubka (Text). Nina Hammerle (Bild). - Innsbruck : Tyrolia, 2004. - o.Pag.: überw. Ill. ; 28 cm
ISBN 978-3-7022-2512-4 geb. : EUR 13.90

Zugangsnummer: 0001/9834
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 Wo - Buch