Meisel, Daniela
Wovon Schwalben träumen Roman
Buch

Die Geschichte einer gefährdeten Jugend in Österreich vor dem zweiten Weltkrieg.


Rezension

Nach dem Tod der Großmutter Freda zieht sich die Erzählerin in deren Wohnung zurück, denkt über ihre Beziehung mit Fritz nach. Dabei entsteht eine Geschichte aus den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts: Als uneheliches Kind wird Freda missachtet. Zudem trennen die Eltern sich, der Vater gründet eine zweite Familie. Trost findet Freda in der Natur und beim gleichaltrigen Benjamin, der als Jude ebenfalls gemieden wird; doppelte Häme ertragen sie: Der Bastard trifft sich mit einem Judenbalg! Beim Anschluss Österreichs verschwindet Benjamins Familie, ohne dass Freda erfährt wohin. Daniela Meisel, Jahrgang 1977, ist promovierte Biologin und Kulturvermittlerin. Sie erzählt atmosphärisch dicht; ihr Stil ist eigenwillig, mitunter etwas bemüht originell, mit verspielten, teilweise von österreichischer Mundart gefärbten Formulierungen. Die Vergangenheitskapitel wechseln sich mit den gegenwärtigen ab. Man erfährt zu wenig über Fritz, um wissen zu wollen, wie diese Geschichte weitergeht.

Für Literaturkreise, Schule, Konfirmandenunterricht möglich.

Rezensent: Christoph Kuhn


Personen: Meisel, Daniela

Schlagwörter: Nationalsozialismus Ausgrenzung Antisemitismus Familiengeschichte

Meisel, Daniela:
Wovon Schwalben träumen : Roman / Daniela Meisel. - Wien : Picus, 2018. - 226 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7117-2071-9 geb. : EUR 22.00

Zugangsnummer: 2014/6561
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Mei - Buch