Bücker, Jutta
Zorilla
Buch

Eine fabelhafte Geschichte zum Umgang mit Fremden in expressiven, beeindruckenden Bildern.


Rezension

Ein Fremder ist in der Stadt: ein schwarz-gekleideter, dunkelbrauner Zorilla. Der Name ist übrigens nicht erfunden - auch wenn er klanglich an Godzilla erinnert. Es gibt ihn wirklich, den Zorilla. Er ist eine Marderart aus Afrika. Tatsächlich denkt der Betrachter von Jutta Bückers Bilderbuch gleich an einen dunkelhäutigen Menschen, der als Fremder in eine Stadt kommt. Sofort breiten sich Gerüchte und böse Vermutungen aus. In Bückers Geschichte meinen die Ratten, der Zorilla wolle sie einsperren und im Hafenbecken versenken, seine Nachbarn erzählen von gruseligen Begebenheiten, keiner kommt auf die Idee, den Zorilla selbst zu fragen, was er vorhabe. Das erfährt man erst auf den letzten fünf Doppelseiten des Buchs. In ihren expressiven Bildern entwirft Jutta Bücker die fiktive Welt einer Hafenstadt, zeigt eine Atmosphäre der Bedrohung und Angst auf der einen Seite sowie der Sehnsucht auf der anderen Seite. Am Ende blättert man zurück und entdeckt die Geschichte ganz neu.

Das Bilderbuch regt zur Diskussion über den Umgang mit Fremden an, man kann aber ebenso über Träume und Sehnsüchte ins Gespräch kommen. Die Bilder animieren zudem zu einer Spurensuche, da Bücker die Auflösung der Geschichte durch kleine Details ankündigt.

Rezensent: Stephanie Jentgens


Personen: Bücker, Jutta

Schlagwörter: Angst Vorurteile Fremdenfeindlichkeit

Bücker, Jutta:
Zorilla / Ill.: Jutta Bücker. Idee: Jutta Bücker u. Carsten Reitemeyer. - Mannheim : Kunstanstifter, 2019. - O. Pag. : überw. Ill. ; 31 cm
ISBN 978-3-942795-71-5 geb. : EUR 20.00

Zugangsnummer: 2014/7105
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 Büc - Buch