Roman über eine schwierige Notgemeinschaft, die eigentlich eine Zumutung war.
Rezension
Der Roman beschreibt das lange tabuisierte Thema der außerehelichen Beziehung des bekannten Theologen Karl Barth (1886-1968). Dabei wechseln die Blickwinkel zwischen den drei betroffenen Personen. Neben Barth und seiner Ehefrau Nelly (1893-1976) steht seine langjährige Mitarbeiterin und Geliebte Charlotte von Kirschbaum, Lollo genannt, (1899 -1975) im Fokus. Sie wohnt seit 1929 im Hause der Barths, was schon bald zu einer recht explosiven Lage führte, da die beiden Frauen in Konflikt gerieten. Lollo war eine höchst engagierte, aber auch zu Wutausbrüchen neigende Person, die zudem oft provozierte. Es kam zu gegenseitigen Beschimpfungen und mehrfach drohte Nelly Karl Barth, mit dem sie fünf Kinder hatte, mit Scheidung. Der Autor, selbst studierter Theologe und Inhaber eines Lehrstuhls für Ästhetische Theologie und Ethik, aber auch zahlreicher Romane, beschreibt sensibel die spannungsreiche Situation und die höchst engagierte Mitarbeiterin und ihre Bedeutung am Werk Barths und ihre schicksalhafte Demenzerkrankung.
Eine sensible Darstellung der problembeladenen Dreierbeziehung zwischen konservativer Gebundenheit und Aufbruch zu freieren Formen etwa der Reformbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts.Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Huizing, Klaas
Huizing, Klaas:
Zu Dritt : Karl Barth, Nelly Barth, Charlotte von Kirschbaum / Klaas Huizing. - Tübingen : Klöpfer & Meyer, 2018. - 399 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-86351-475-4 geb. : EUR 25.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Hui - Buch