Der Kabarettist Tilman Birr schaut auf die Sitten und Verhaltensweisen seiner deutschen Landsleute und findet manch Auffälliges, in dem man sich wieder erkennen kann.
Rezension
Der Titel ist ein Mark Twain-Zitat, das die Ambivalenz von Heimat andeutet. Man könnte die 31 Texte als ironisch gebrochene Liebeserklärung an Deutschland verstehen. Birr entdeckt die Macken, die Ecken und Kanten, die (schlechten) Gewohnheiten, das Menschelnde, die Fixierung auf die Einhaltung von Formen und Norme sowie die Überreflexion in hiesigen Sitten und Lebensgewohnheiten. Berlin ist das Laboratorium für Erkenntnisse seiner Heimatkunde. Szenen aus dem Studenten- und Kneipenmilieu wechseln sich ab mit Städtebeleidigungen oder Alltagsbeobachtungen, die weiter entwickelt werden. Die Texte sind von unterschiedlicher Qualität. Am stärksten wird Birr dann, wenn er als Person zurücktritt und einfach nur beschreibt oder einen Gedanken entwickelt - z.B. wenn er mögliche Internetkommentare zum Lied "Alle meine Entchen" beschreibt. Die Texte sind in eine "Liebesgeschichte" eingebunden, in der die Aussagen der einzelnen Texte noch einmal reflektiert werden. Allerdings könnten die Texte auch gut für sich allein stehen.
Für Büchereien mit einer Leserschaft, die gern satirische, kritisch-humorvolle Texte liest, empfohlenRezensent: Martin Schulz
Personen: Birr, Tilman
Birr, Tilman:
Zum Leben ist es schön, aber ich würde da ungern auf Besuch hinfahren : Eine kleine Heimatkunde / Tilman Birr. - München : Manhattan, 2014. - 224 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-442-54708-1 kt. : EUR 14.99
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