Die Geschichte zweier Schwestern einer vornehmen und angesehenen Familie zur Zeit der Reformation in der Freien und Hansestadt Hamburg.
Rezension
Petra Oelker, der Hamburger Autorin so vieler lebensechter Beschreibungen von Menschen ihrer Heimatstadt, gelingt mit diesem Werk etwas Besonderes. Sie führt ihre Leserschaft in das 16. Jahrhundert. Die Reformation Martin Luthers hat den Norden erreicht, Klöster werden zerstört, Katholiken müssen ihre angestammte Heimat verlassen oder sich zum neuen Glauben bekennen. Klosterbewohnerinnen sind davon nicht ausgenommen. So spielt sich in der Familie Hogenstraat diese dramatische Zeit anhand des Schicksals zweier Halbschwestern ab. Die Witwe Anna und die ehemalige Nonne Reimare müssen sich für ihre Zukunft entscheiden. Die Autorin beschreibt dieses mithilfe genauer Situationsbeschreibungen der aufstrebenden Hansestadt zwischen reichen bürgerlichen und sehr ärmlichen Milieus die Entwicklungen und unterschiedlichen Entscheidungen beider Schwestern. Durch genaue und kenntnisreiche Darstellungen der religiösen und gesellschaftlichen Zustände und Lebensumstände dieser neuen Zeit um 1530 wird ein sehr gut, auch in sprachlicher Formulierung angemessenes Buch, das zum Reformationsjubiläum gerade recht kommt, vorgelegt. Nicht zuletzt die vorsichtigen Illustrationen von Andrea Offermann unterstützen dieses.
Das Werk sollte sich in unseren Büchereien, sicher nicht nur im Norden, finden lassen.Rezensent: Kurt Triebel
Personen: Oelker, Petra
Oelker, Petra:
Zwei Schwestern : Eine Geschichte aus unruhiger Zeit / Petra Oelker. Ill. von Andrea Offermann. - Reinbek : Rowohlt Taschenbuch Verl., 2017. - 175 S. : Ill. ; 19 cm
ISBN 978-3-499-29045-9 geb. : EUR 12.00
Buch