Das Land dient als Symbol für Tradition und Unbeweglichkeit, das Meer steht für Weite und Visionen; glücklich wird niemand - weder an Land noch auf dem Meer. (DR) Die Geschichte spielt während des amerikanischen Bürgerkriegs (und danach) in den Jahren 1771-1794 in North Carolina und gliedert sich in drei Abschnitte. Im ersten bringt John seine mutterlose 10-jährige Tochter mit Gelbfieber auf ein Piratenschiff in der vergeblichen Annahme, der Aufenthalt auf See würde sie heilen. Der zweite Abschnitt stellt Helen, die verstorbene Mutter des Mädchens, vor, die ebenfalls allein mit dem Vater aufgewachsen ist. Im dritten Teil wird vom Leben der ungleichen Männer erzählt - von Helens Vater, dem alten, gläubigen Farmer, und von Helens Ehemann John, dem jüngeren, ehemaligen Piraten, der inmitten der Erinnerungen an die tote Ehefrau und verstorbene Tochter keine Ruhe findet. Ein Gutteil der Geschichte dreht sich auch um die Sklavin Moll, die der 10-jährigen Helen als gleichaltrige Gefährtin geschenkt wird und deren Leben teilt. Laut Klappentext meinte Anita Shreve, dies sei der beste Roman, den sie in diesem Jahr gelesen hätte. Mir hat sich die Schönheit der Geschichte nicht erschlossen. Sehr karg erzählt, erfahren die LeserInnen Details, die merkwürdig uninteressant bleiben. ("John holt einen Keks aus seiner Tasche. Die anderen Männer sehen zu und warten." S. 179) Viele Absätze stehen in keinem inneren Zusammenhang, als ob die Autorin, eine Historikerin, ein inneres Bild hätte, aber vergessen hat, zu beschreiben, wie dieses Bild aussieht. Zudem klingt die Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch holprig und hölzern. Damit bleibt der Kontext fremd. In diesem Buch geht es um Amerikaner des 18. Jhs., die von einem mittelalterlichen Gottglauben beseelt sind, den Besitz von Sklaven nicht im Entferntesten in Frage stellen und in einer Küstenlandschaft wohnen, die sumpfig und gefährlich ist. Unklar bleibt, warum die zeitliche Abfolge nicht eingehalten wurde. Der innere Zusammenhang der Geschichte besteht im Verlust von geliebten Menschen verschiedenen Alters, aber die Personen reagieren so, wie im oben stehenden Zitat: "Jemand stirbt. Die anderen leben weiter." In den englischsprachigen Rezensionen gibt es sehr viel Zustimmung für dieses Buch - durchaus möglich, dass es von anderen LeserInnen ganz anders aufgenommen wird! *bn* Doris Göldner

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Personen: Smith, Katy Simpson