Joan und ihre Tochter Eloise finden keinen Weg mehr zueinander - packendes Familienepos auf verschiedenen Erinnerungsebenen.

Eloise lebt in London ein arbeits- und erfolgreiches Single-Leben als Fondsmanagerin. Obwohl sie für ihre Mutter Joan ein Altenheim aussucht, das auch höheren Ansprüchen genügt, plagt sie ein schlechtes Gewissen. Eine gemeinsame Südafrikareise soll die fehlende Zuwendung kompensieren und führt die Mutter an Orte der Kindheit und tief in die tragische Familiengeschichte zur Zeit der Buren-Kriege. Zurück im Heim entwickelt sich eine spezielle Form von Demenz: Die alten Familienerinnerungen vermischen sich mit Szenen aus der unglücklichen Ehe mit einem gewalttätigen Mann und der traumatisch demütigenden Gegenwart. Gleichzeitig gerät Eloise durch eine verlustreiche Fehlspekulation in eine existentielle Krise. - In breitem epischen Stil bietet der Autor in verschiedenen historischen Kontexten eine packende und komplexe Familiengeschichte voller Traumata, Verletzungen und Sprachlosigkeit, die zunehmend an Spannung und Dynamik gewinnt und letztlich ein überzeugendes Ende findet. Keine leichte, aber eine lohnenswerte Lektüre - breit empfohlen. (Übers.: Judith Schwaab) (Birgit Karnbach)

---

Personen: Mason, Richard