Was so (noch) nicht in den Geschichtsbüchern steht. Wer in Geschichte aufgepasst hat, dem sind die Kulturen Griechenlands, Roms oder Ägyptens durchaus ein Begriff. Aber wer weiß schon, dass die ältesten Tempelbauten der Welt nicht dort zu finden sind, sondern im Hochland von Anatolien? Bereits 9000 Jahre v. Chr. errichteten dort Jäger und Sammler monumentale Bauten. Im 6. Jahrtausend v. Chr. entstand in Südosteuropa die sogenannte Donauzivilisation, die ein großes Gebiet mit verschiedenen Volksgruppen umfasste. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit handelte es sich dabei um eine egalitäre Gesellschaftsform, denn es ließen sich keine Unterschiede zwischen Arm und Reich oder Männern und Frauen nachweisen. Auch der Migrationsdrang der frühen Kulturen scheint größer gewesen zu sein als bisher angenommen. In der chinesischen Provinz Xinjiang fanden sich rund 2000 Jahre alte Mumien mit deutlich europiden Merkmalen. Die spanischen Eroberer stießen im peruanischen Regenwald auf blonde und rothaarige Menschen mit Sommersprossen, deren Nachkommen heute noch ähnliche Merkmale aufweisen. Und durch die großflächigen Rodungen im Amazonas-Regenwald entdeckte man, dass das Amazonasbecken früher vermutlich dicht besiedelt war. Harald Haarmann, ein weltweit bekannter Sprachwissenschaftler, beschreibt insgesamt 25 verschiedene Kulturen, deren Existenz kaum bekannt ist. Er tut das in einer auch für Laien gut verständlichen Sprache, ohne es deshalb an wissenschaftlicher Genauigkeit fehlen zu lassen. Die wenigen Schwarz-Weiß-Illustrationen geben dem Buch zwar einen etwas antiquierten Anstrich, der Inhalt ist es aber ganz und gar nicht. Vielmehr beweist es, dass es noch viel zu erforschen gibt in der Geschichte der Menschheit.

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Personen: Haarmann, Harald