Boot-Camp in der Antarktis als letzte Chance für straffällig gewordene Jugendliche. Ich-Erzählerin Crash wird mit fünf anderen Jugendlichen zu der aufgelassenen Forschungsstation Neumayer III geflogen. Betreut werden sie vom Sozialarbeiter Martin und der Mongolin Sara, die für das Kochen zuständig ist, das sie leider nicht sehr gut beherrscht. Auf der Forschungsstation gibt es kein Internet, ihre Gehirnschnittstelle funktioniert auch nicht und die Kids müssen mit diesem Entzug erst einmal klarkommen. Dann häufen sich seltsame und zum Teil bedrohliche Ereignisse und es geht das Gerücht um, dass ein Einsiedler von der früheren Besatzung immer noch auf der Forschungsstation hausen würde. Als sich ihr Betreuer bei einem Unfall beide Beine bricht, wird er ausgeflogen und die Jugendlichen sind sich selbst überlassen. Kontakt haben sie nur noch mit einer russischen Forschungsstation und Crash verliebt sich in den russisch-deutschen Assistenten Arvid. Im Jahr 2030 ist der Schutz der Antarktis aufgehoben und so werden die Jugendlichen Augenzeugen, wie ein japanischer Walfänger einen Buckelwal abschlachtet. Da schmieden sie einen gefährlichen Plan. Wie so oft spielt auch der neueste Roman von Katja Brandis in einer nahen und durchaus realistisch anmutenden Zukunft. Und wie immer zeigt sie auf, was auf unserem Planeten schiefläuft bzw. schieflaufen kann, wenn der Schutz der Antarktis aufgehoben würde. Dennoch ist es kein Roman mit moralisch erhobenem Zeigefinger, dazu passiert viel zu viel Spannendes. Auch das Wissenswerte über die Antarktis ist so geschickt in die Handlung verpackt, dass es zu keinem Spannungsabfall kommt. Wer noch mehr wissen will, wird im Nachwort bzw. beim Glossar bedient. Wie immer spannend und informativ, ist der Roman auch Erwachsenen sehr zu empfehlen.

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Personen: Brandis, Katja

Interessenkreis: 12-14 Jahre