Die mitreißend erzählte Geschichte eines Flüchtlingsjungen, der es geschafft hat, vor dem Regime der Taliban zu fliehen und nach einer Odyssee durch acht Länder in England ein neues Leben zu beginnen. (BO) Die Bilder des Grauens von Verfolgung und Flucht mit allen Konsequenzen des Hungers, des Durstes, der körperlichen Leiden und Verletzungen prägen sich dem Lesenden ein und machen eindrucksvoll klar, wie unmenschlich und unwürdig die Situation von Flüchtlingen ist. Immer wieder erlebt der 12-jährige Gulwali, der vor dem Regime der Taliban aus Afghanistan flieht, das Eingesperrtsein in Hinterhöfen, Hühnerställen, Lastwägen, hineingepfercht wie ein Tier, ausgeliefert den Schleppern oder Menschen, die ihn gegen Bezahlung aufgenommen und ein Stück weiter gebracht haben. Der Flüchtlingsjunge aus Afghanistan überlebt das Zurückgeschicktwerden und Abgeschobenwerden, erzählt von seinen Ängsten vor Kontrollen und Verhören. Seinen unbeugsamen Willen, es nach Europa zu schaffen, seinen Bruder wiederzufinden, eine Schule zu besuchen und sich damit eine Existenz aufzubauen, beschreibt der mutige junge Mann als seinen Dschihad, seinen ganz persönlichen Kampf, seinen heiligen Krieg in ihm selbst, um weiterleben und lieben zu können. Er erwähnt in seiner Lebensgeschichte aber auch, wie sehr er angewiesen war auf andere Menschen, auf deren Hilfe und Unterstützung, auf deren Zuspruch und Solidarität. Ein lesenswertes Buch nicht nur für Jugendliche ab 14 Jahren.

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Personen: Passarlay, Gulwali Ghouri, Nadene Neubauer, Jürgen