Was hat eine Working Mum mit einem Marathon-Läufer gemeinsam? Beide meistern eine große Herausforderung, brauchen Durchhaltevermögen und müssen mit ihren Kräften gut haushalten. Doch daran hapert es bei vielen berufstätigen Müttern. Zeit für sich selbst zum Kraft tanken? Fehlanzeige. Doch es geht, wie Regina Hocker in ihrem Buch Working Mum oder Mut zur Lücke überzeugend und ganz konkret zeigt. Schließlich gehört der Spagat zwischen Beruf und Familie auch zu ihrem Lebensmodell. Sie hat einen schulpflichtigen Sohn und ist seit 20 Jahren in der Werbebranche tätig. Und so führt sie ein persönliches Zwiegespräch über ihre Erfahrungen und macht Mut, Hinderlichem entschlossen entgegen zu treten. Zum Beispiel dem Anspruch, perfekt zu sein. Oder es allen (außer sich selbst) recht machen zu wollen. Oder von viel zu vielen Aufgaben durch den Alltag getrieben zu werden, statt ihn selbst zu gestalten. Wie das gelingt? Ihre Antwort ist einfach: Getreu dem Vorbild "Schweizer Käse" Löcher lassenin der Tagesplanung. Zum einen für Unvorhergesehenes - ein kurzfristig angesetztes Meeting im Büro -, zum anderen für sich selbst, zum Entspannen, Sport treiben, zum Schwatz mit der besten Freundin am Telefon. Überflüssiges streichen, anderes delegieren ist ihr wichtigster Rat. Das Besondere an Working Mum oder Mut zur Lücke ist: Konkrete Lösungen helfen bei der Umsetzung. Die Work-Life-Balance-Analyse, Listen, kleine codierte Merkzettel, Rituale und bewusstes Zusammensein mit den Kindern gehören ebenso dazu wie viele einfache Fitness- und/oder Entspannungsübungen. Sie tun schlicht gut und sind in der Küche ebenso wie auf der Treppe der Tiefgarage leicht einzuschieben. Das Buch ist erfrischend geschrieben und überaus treffend illustriert. Text und Zeichnungen zeugen von tiefem Verständnis für berufstätige Mütter - für ihre gewaltige Aufgabe und die Chancen ihres so vielfältigen Lebens.
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