„Anfangs gab es Nathalie. Dann kam Alfonso dazu ...“ Große Schwester und kleiner Bruder verstehen sich grundsätzlich gut. Sie spielen und basteln miteinander, machen manchmal Unfug und hören bei Mamas Geschichten zu. Alles gut also, und doch – ein unrealistisches Idyll. Gemäß gesunder Geschwisterdynamik kommt es nämlich auch vor, dass Alfonso Nathalies Basteleien bekritzelt oder auf ihrem Lieblingsbuch herumkaut. Was Nathalie natürlich gar nicht leiden kann; die Zurechtweisung folgt auf dem Fuß – „Alfonso, das macht man nicht!“ – und Nathalie verzieht sich ins Badezimmer. Das Mädchen weiß, was es jetzt braucht. Aus ihrem Sich-Gutes-Tun wird Nathalie mit Rumsbumsknall herausgerissen, und plötzlich ist sie da: eine große Sorge um den kleinen Bruder ... In einfachen, klaren Text-Bild-Kompositionen wird das Thema „Geschwister“ in eine unaufgeregte, versöhnliche Geschichte verpackt. Familienszenerien und einzelne Handlungsmotive werden im Hintergrund geschickt miteinander verknüpft, weitergeführt, erfrischend lautstark und schließlich in liebevoller Annäherung aufgelöst. Dass die beiden Protagonisten kleine lustige Monster sind, schafft Distanz; dass ihre „Gestalt“ nicht weiter thematisiert wird und sie ganz selbstverständlich wie Kinder agieren, schafft Nähe und Identifikationsmöglichkeit. Setting und Handlungsbogen bleiben aufs Wesentliche reduziert, der Fokus liegt ausschließlich auf Nathalie und Alfonso. Stimmungen und Atmosphärisches kann man an den Illustrationen ablesen, die trotz flächiger Einfachheit mit Details und weiteren kleinen Geschichten aufwarten.

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Personen: Hirst, Daisy

Schlagwörter: Antolin Klasse-2