Klise, Kate
Friedhofstraße 43 Gespenster gibt es doch.
Buch

Alles fängt damit an, dass der abgehalfterte Kinderbuchautor Ignaz B. Griesgram nach Jahrzehnten Schreibblockade aus Geldnot einen weiteren Band seiner früheren Erfolgsserie "Geisterbezwinger" schreiben muss. Dass er in der alten Villa, in der er sich diesbezüglich einmietet, nicht nur mit einem kleinen, von seinen Eltern verlassenen Jungen konfrontiert wird - er hasst Kinder! -, sondern auch mit einem knapp hundert Jahre alten Gespenst, ist seiner ohnehin schlechten Laune nicht gerade zuträglich, erweist sich gegen Ende des ersten Bandes hin aber als absoluter Glückstreffer. Ist doch der Junge ein begabter Zeichner und das Gespenst als Ghostwriterin deutlich erfolgreicher als als Autorin illustrierter Briefromane, die sie seinerzeit nicht einmal an den Verleger gebracht hat. Weswegen sie ja auch rumspukt. Vielleicht war sie auch nur ihrer Zeit voraus, was den gegenwärtigen Erfolg der vorliegenden Serie bei Gerstenberg, die eben um einen Band erweitert wurde, erklären würde. Schließlich handelt es sich dabei eben auch um illustrierte Briefromane. Den Urheberinnen ist mit der Serie etwas Ungewöhnliches gelungen: Sie bedienen hervorragend das Unterhaltungsgenre Gespenstergeschichte und machen zugleich eine nicht ganz einfache Erzählform schon sehr jungen LeserInnen zugänglich. Denen kommt auch entgegen, dass die Bücher der Serie weniger gruselig denn komisch sind. Das beginnt bei den Namen der beteiligten Figuren - neben Griesgram gibt es noch einen Bibliothekar namens Balsam, der Junge heißt Severin Hoffnung und das Gespenst Olivia C. Spence, schnell und amerikanisch gesprochen klingt das nach "I love Suspense", - setzt sich fort im schrägen Ton der Briefe und in der liebevollen Gestaltung der Doppelseiten aus dem "Schauderburger Anzeiger", neben den Briefen die einzige Textsorte der Bücher, die natürlich auch mit Zeichnungen des Jungen versehen sind. Nina Schindler hat als Übersetzerin ganze Arbeit geleistet, auch wenn die Verlegerin Bessie Seller an die originale Page Turner nicht herankommt. Aber das liegt an der deutschen Sprache und nicht an der Übersetzerin. Richtig kluge Unterhaltungsliteratur für geübte LeserInnen ab 7.

Altersempfehlung: ab 10 Jahren.


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Personen: Klise, Kate Klise, M. Sarah Schindler, Nina

Ju 2 Kli

Klise, Kate:
Friedhofstraße 43 : Gespenster gibt es doch. / Kate Klise. Ill. von M. Sarah Klise. Aus dem Amerikan. von Nina Schindler. - Hildesheim : Gerstenberg, 2011. - 151 S. : Ill.
ISBN 978-3-8369-5321-4 fest geb. : 13,40 EUR

Zugangsnummer: 2023/0140
Erzählungen 9-12 Jahre - Buch