Der Aufstieg und Fall einer Unternehmerfamilie. (DR) Familie Rautenberg hat einen guten Ruf in der Geschäftswelt. Die zwei Brüder Wilhelm und Karl lenken mit Geschick die Maschinenfabrik am Rande des Ruhrgebietes zu einem Höhenflug und ansehnlichen Wohlstand in der Wirtschaftswunderzeit der 1950er-Jahre. In dieser Zeit lernt Wilhelm die 17-jährige wunderschöne Inga kennen. Sie kommt aus einer Arztfamilie aus dem nahe gelegenen Dorf und fühlt sich von den Avancen eines so angesehenen Mannes wie Wilhelm geschmeichelt. Bald wird Hochzeit gefeiert und es kommt die erste Tochter zur Welt. Alles scheint märchenhaft perfekt. Doch Unzufriedenheit, Probleme in der Firma und letztendlich die unheilbare Krankheit von Inga lassen den schönen Schein dieser Familienidylle langsam verblassen. Inga stirbt nachdem ihre zweite Tochter gerade zehn Monate alt ist und Wilhelm kann sich nicht mehr aus den dunklen Krallen der Lebensumstände befreien. Die Autorin schreibt in zwei nebeneinander laufenden Erzählebenen. Einerseits gibt es den übergeordneten Erzählstrang, der das Leben Ingas bis zu ihrem Tod und weiter beleuchtet, andererseits wird aus der Ich-Perspektive das Leben der jüngeren Tochter bis in die 1980er-Jahre erzählt . Es werden die 1950er- und 60er-Jahre mit all ihren zeitgeschichtlichen Einflüssen und jetzt oft merkwürdig anmutenden Ansichten zu Moral, Kindererziehung und Wertevorstellungen dargestellt. Der Erzählbogen ist oft langwierig und verliert sich im Detail. Er lässt die LeserInnen nicht wirklich in das Geschehen eintauchen und bietet keine Spannung zu. Dennoch ist der Roman zeitgeschichtlich gesehen durchaus interessant. Etwas Durchhaltevermögen ist aber erforderlich.

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Personen: Sichelschmidt, Eva