Am Sterbebett verspricht Lizzy ihrem Opa, für Gerechtigkeit zu sorgen - ohne zu wissen, welche Konsequenzen dies für sie und ihre Familie hat.
Lizzy lebt zufrieden mit ihrer Tochter Thea und deren Vater Tom in Freiburg. Sie profitiert von den Zuwendungen aus der Uhrenfabrik ihres Großvaters. Als dieser mit 92 Jahren stirbt, vermacht er den "Rosshimmel", das Familienanwesen in den Vogesen, das als "Haus am Himmelsrand" dem Roman seinen Namen gibt, zwei gänzlich Fremden. Dies und ihr Versprechen dem Großvater gegenüber, die Wahrheit herauszufinden, lässt Lizzy nicht mehr ruhen. Sie verfolgt die Familiengeschichte bis in die 1930er Jahre hinein und erfährt dabei Dinge, die sie nicht für möglich gehalten hätte. Bald schon muss sie sich entscheiden zwischen der Loyalität zu ihrer Familie und dem, was sie selbst für richtig hält, nämlich das Versprechen zu erfüllen, das sie ihrem Großvater gab. - Der Debüt-Roman von Bettina Storks behandelt ein hochspannendes Thema der deutschen Geschichte, denn er befasst sich mit den Auswirkungen, die das Handeln von Menschen im Dritten Reich auf ihre Nachkommen haben. Dabei nähert sich die Autorin allen Beteiligten an: den Nachfahren der Opfer, der Täter, der Mitläufer und derjenigen, die Profit gezogen haben aus der Situation. Auch die Konflikte innerhalb der Familie, die Lizzys Recherche nach der historischen Wahrheit hervorrufen, werden thematisiert, ohne mit dem Finger auf die vermeintlich im Unrecht befindlichen zu zeigen. Kurze Rückblenden, die man erst mit zunehmender Kenntnis des Themas einordnen kann, lassen den Leser in die Geschichte eintauchen. Auch Nanette, die französische Hausangestellte, eine der letzten Zeitzeugen, die zur fraglichen Zeit bei der Familie angestellt war, bringt Licht ins Dunkel und kann authentisch aus der fraglichen Zeit berichten.

---

Personen: Storks, Bettina