Rai, Edgar
Halbschwergewicht Roman
Buch

Ein Boxer boxt sich durch. (DR) Stefano Ferrante, genannt Lucky, ist Boxer. (Ja, man darf sich ruhig Rocky Balboa vorstellen, nur sollte man lieber Hansi Orsolics statt Sylvester Stallone für die Rolle casten.) Er wird von seinem Manager und einem Unterweltboss hereingelegt und sitzt jahrelang wegen eines Mordes, den er nicht begangen hat, im Gefängnis. Kaum wird er entlassen, stirbt wieder jemand. Doch die Geschichte soll sich nicht wiederholen, Lucky nimmt sein Schicksal (und eine Waffe) in die (Box-)Hand. Die Geschichte spielt in Berlin, aber man kann sich Rocky VIII auch in Philadelphia vorstellen. Rückblenden sind im Präteritum erzählt, die eigentliche Handlung in einem rasanten Präsens, allerdings gerät Rai gelegentlich mit allen Zeiten durcheinander. Ebenso mit dem Wortschatz, der einmal gutbürgerliche Bildung verrät und dann wieder absichtliche Unterschichtsprache ist. Aber zu perfekt darf hier nicht einmal die Imitation sein, sehr trashig kommt die Geschichte dahergeschlurft. Absichtliche Pulp Fiction, die am besten als C-Movie verfilmt wird, mit viel zu viel Blut, das viel zu weit aus einer Nase spritzt, die gerade ein viel zu großer Boxhandschuh geküsst hat. Und während der Intellekt einen den Kopf schütteln lässt, erwischt man sich dabei, dass man wirklich Spaß an der Geschichte hat und am Ende zugeben muss, dass die Handlung sehr gut konstruiert ist. Wer das nicht liest, der kriegt was auf die Fresse, wäre man da beinahe verleitet zu schreiben.


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Personen: Rai, Edgar

Rai, Edgar:
Halbschwergewicht : Roman / Edgar Rai. - München : Piper, 2018. - 269 S.
ISBN 978-3-492-05885-8 fest geb. : ca. € 20,60

Zugangsnummer: 2022/0029 - Barcode: 2-1110121-3-00005097-5
Schöne Literatur - Signatur: Rai E - Buch