Erfahrungen einer 15-Jährigen um 1900 in Deutsch-Afrika. (ab 14) (JE) Um der aussichtslosen Armut zu entgehen, nimmt eine Witwe den Antrag eines ihr unbekannten Missionars in Afrika an und reist mit ihrer 15-jährigen Tochter Henriette in die Kolonie Deutsch-Südwest. Der Traum vom großen Abenteuer und einer Ausbildung Henriettes zur Lehrerin zerplatzt bereits mit der Ankunft. Als die Mutter ein halbes Jahr später stirbt, macht sich Henriette auf nach Kapland, wo sie sich von einer befreundeten Familie Hilfe und Unterstützung erhofft. Begleitet wird sie dabei von Petrus, einem Viehtreiber in der Mission des Stiefvaters. Durch die lange Wanderung und die gemeinsam überstandenen Gefahren entsteht eine (aussichtslose) Liebe zwischen den beiden. In gewohnter Qualität beschreibt Gina Mayer im vorliegenden Buch das Schicksal einer jungen Frau mit großem Mut. Henriette, die von ihrem verstorbenen Vater sehr zum eigenen Denken ermutigt wurde, nimmt das Leben nicht nur hin, sondern hinterfragt Zusammenhänge und reflektiert Lebensentwürfe. Damit ist es der Autorin möglich, ein präzises Bild von den deutschen Kolonien zu zeichnen und die Lebensbedingungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts plastisch darzustellen. Die Liebesgeschichte zwischen der weißen Frau und dem schwarzen Viehtreiber ist vielleicht das unwahrscheinlichste Detail in diesem Roman, bildet aber ein Gegengewicht zu der menschenverachtenden Haltung der weißen Kolonialherren in dieser Zeit. Ein empfehlenswertes Buch für LeserInnen ab 14 über ein in Österreich eher unbekanntes Thema. *bn* Doris Göldner

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Personen: Mayer, Gina