Dokumentation des Konflikts zwischen kirchlicher Trägerschaft und staatlichem Arbeitsrecht.
Der Fall machte bundesweit Schlagzeilen: Der katholische Träger entließ eine Kindergartenleiterin, weil sie geschieden eine neue Beziehung eingegangen war, die Elternschaft erwirkte daraufhin einen Ratsantrag, der Kirche die Trägerschaft zu entziehen, und hatte damit Erfolg. Die Autorin zeichnet den Prozess nach und lässt dabei alle Beteiligten zu Wort kommen, ohne sie eindimensional auf bestimmte Rollen festzulegen. Dabei wird auch deutlich, dass es eben nicht so plakativ-einfach ablief, sondern ein schmerzhafter Prozess war, in dem alle Seiten sich in Zwängen wiederfanden. In die Dokumentation hineingestreut erläutert sie andere Konflikte rund um Fragen der Finanzierung und des Arbeitsrechts bei kirchlichen Sozialeinrichtungen und Konfessionsschulen. Sie bereitet den gegenwärtigen Zustand umsichtig auf, geht dabei aber leider nicht auf die historischen Gründe dafür ein. Obwohl deutlich wird, dass die Autorin eher dem Standpunkt der Elternschaft nahesteht, bleibt sie in der Darstellung fair. - Das Buch ist verständlich und flüssig geschrieben, ein interessanter Titel auch für engagierte Katholiken, denn Konflikte um konfessionelle Trägerschaften werden in Zukunft wohl eher zunehmen.

Annette Jantzen

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Personen: Müller, Eva

Standort: Sachbuch

Schlagwörter: Katholische Kirche Arbeitsrecht