Held, Annegret
Armut ist ein brennend Hemd
Buch

Eindringlicher und bewegender Heimatroman, der vom furchtbar armen Leben der Menschen aus einem Dorf im Westerwald im 19. Jh. erzählt.
"Hier im Westerwald", sagten die Alten, "da gab es nichts und naut, gar naut, wir waren nichts, wir hatten nichts, nur Armutei und Säuerei". So beschreibt Annegret Held ihre Heimat, den Westerwald, aus der Perspektive der ganz Armen im 19. Jh. Im Dorf Scholmerbach wächst das Mädchen Finchen in größter Armut auf. Hungersnöte wegen Missernten und der Kartoffelfäule raffen das halbe Dorf hinweg, besonders die Kinder sterben. Die Männer ertränken ihre Sorgen im Alkohol. Die große Not bringt Eltern schließlich dazu, ihre Kinder ab 14 Jahren für die Sommermonate an fahrende Händler zu "vermieten", mit denen sie durch ganz Europa ziehen, bis nach London oder Leningrad. Manche kommen nicht mehr zurück oder geraten auf die schiefe Bahn, die Mädchen müssen in Wirtshäusern tanzen. Auch Finchen, die einen Zimmerer geheiratet hat und sieben Kinder aufziehen muss, verliert Sohn Mattes, und Tochter Bettchen kommt geistig gebrochen nach Hause zurück. 1848 bringt den Scholmersbachern kurz die Freiheit von Abgaben, aber erst die Hilfen der Obrigkeit für bessere Anbaumethoden ändert etwas an der Not. - Dieser kraftvoll erzählte Heimatroman, dem der Dialekt in den Dialogen Authentizität verleiht, ist auch eine Liebeserklärung der Autorin an ihre Heimat, eine Chronik, die sie mit "Apollonia" begonnen hat, und die sie fortsetzen will


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Personen: Held, Annegret

Held, Annegret:
Armut ist ein brennend Hemd / Annegret Held. - Köln : Eichborn, 2015. - 366 S.
ISBN 978-3-8479-0593-6 fest geb. : 22,00

Zugangsnummer: 2015/0584 - Barcode: 218700128591
Schöne Literatur - Signatur: Held - Buch