Ein psychologischer Roman, der zeigt, was passiert, wenn man schlimme Erfahrungen nicht aufarbeitet, sondern verdrängt. (DR) Die 16-jährige Jenny Kramer wurde nach einer Party brutal vergewaltigt und liegt schwer traumatisiert im Krankenhaus. Ihre Eltern tun alles, um ihrer Tochter wieder ein normales und sorgloses Leben zu ermöglichen. So entscheiden sie sich noch im Krankenhaus dazu, Jennys Erinnerungen an diese traumatische Nacht mit Hilfe eines Medikaments löschen zu lassen. Jenny versucht weiterzuleben, doch ihr Körper vergisst nicht, was ihm angetan wurde. Das Nicht-erinnern-Können wird für sie mehr und mehr zum Albtraum und so beschließt sie, mit Hilfe des Psychiaters Alan Forrester Licht ins Dunkel zu bringen. Die Rahmenhandlung dieses Romans von Wendy Walker fesselt, dennoch hält er nicht ganz das, was der Klappentext verspricht: Die Handlung wird nämlich nicht aus der Perspektive der traumatisierten Jenny erzählt, sondern aus der Sicht des Psychiaters. Da dieser neben Jenny auch ihre Eltern und viele weitere Patienten behandelt, rutscht der Jenny-Strang von Zeit zu Zeit etwas in den Hintergrund. Und da Alan Forrester nicht gerade ein Sympathieträger ist, dauert es etwas, bis man als Leser in den Roman hineinfindet. Dennoch schafft es die Autorin, die LeserInnen in die Psyche der einzelnen Personen eintauchen zu lassen und sie am Ende zu überraschen.
Personen: Walker, Wendy
Walke
Walker, Wendy:
Dark Memories : nichts ist je vergessen ; Roman / Wendy Walker. Aus dem Amerikan. von Verena Kilchling. - Frankfurt/M. : Fischer Scherz, 2016. - 383 S.
ISBN 978-3-651-02542-4 kart. : ca. € 15,50
Schöne Literatur - Buch